Von Duncan Moore,
übersetzt von Stefanie Dittmann
Ich wuchs in einer atheistischen Familie auf und hatte ich noch nicht viele Christen getroffen bis ich an die Universität kam. Sie schienen mir nette Leute zu sein und ihre Freundschaften hatten eine Qualität, um die ich sie beneidete. Trotzdem schienen sie mir total naiv zu sein und ihre Unschuld, besonders wenn es um Sexualmoral ging, erweckte mein gönnerhaftes Mitleid. Seit damals hat sich mein Denken radikal verändert. In diesem Artikel stelle ich mir die Frage, ob es gute Gründe gibt, die Lehren der Bibel bezüglich Sexualität ernst zu nehmen.
Ganz anders als generell angenommen wird, sehen Christen Sex nicht als etwas Schlechtes an, das als Zugeständnis geduldet wird. Gott hat Sex erfunden und er wollte, dass Sexualität gut bzw. sehr gut ist. Sex ist nicht nur da, um schwanger zu werden, sondern er bedeutet einen intensiven, glücklichen, innigen Ausdruck der Liebe. Gott hat aber auch einen Kontext für Sex geschaffen - eine lebenslange Ehe zwischen einem Mann und einer Frau. Die zeitgenössische Kultur hat diese Idee aber in den meisten Fällen verworfen. Sollen Christen Gottes Idee deshalb als irrelevant aufgeben oder deutet sie auf zeitlose Prinzipien?
Aus praktischer Sicht gibt es viele Vorteile, wenn man die Hinweise der Bibel bezüglich Sexualität einhält. Schutz vor Krankheiten, die durch Sex übertragen werden -- und das ist keine kleine Sache für uns und ein riesiges Problem in Teilen der Welt, wo Aids ganze Altersgruppen der Bevölkerung ausradiert und damit auch die Ökonomie zerstört hat. Außerdem Schutz vor ungewollten Schwangerschaften.
Sex nur innerhalb der Ehe zu praktizieren, verhindert Schmerz und Enttäuschung nach zerbrochenen Beziehungen und lässt destruktives Denken, das durch den Vergleich verschiedener Sexualpartner entstehen Kann, gar nicht erst aufkommen. Außerdem beugt es der schmerzvollen Situation vor, in der ein Partner total verliebt ist und der andere nur einen Orgasmus haben will.
Ein weiterer Gedanke ist, dass unsere sexuellen Nöte und Bedürfnisse uns abhängig machen können. Jemand hat mal gesagt, dass unsere sexuellen Bedürfnisse den Motor eines Ferraris und die Bremsen eines Fahrrades haben. Wenn wir unsere sexuellen Wünsche durch ungesunde Mittel aufbauen und füttern, wird es immer schwerer, in der Ehe treu zu bleiben. Es folgen all die emotional schwer zu bewältigenden Situationen, die mit Untreue einhergehen. Die Scheidungsrate zeigt die Konsequenzen unserer sexuellen Wertvorstellungen.
Allein die praktischen Gründe sind stark genug, die Lehren der Bibel über Sexualität zu unterstützen. Es gibt aber mehrere wichtige Gründe, sexuelle Kontakte nur in der Ehe zu haben. Gott hat den Sex nicht geschaffen, um uns Orgasmen zu ermöglichen, sondern als einen Ausdruck von Liebe, körperlicher Nähe, Wärme und Geborgenheit.
Mit jemandem sexuell intim zu werden ist eine für die Seele sehr bedeutende Sache, und wenn sie missbraucht wird, können die Folgen regelrecht zerstörerisch sein. Es gibt eine wundervolle Geschichte eines Gerichtsfalles, in der ein Kunde die Firma seines Rasenmähers verklagte. Der Mann hatte sich beim Schneiden einer Hecke mit dem Rasenmäher verletzt und klagte, dass die Gebrauchsanweisung nicht sagte, dass man mit dem Rasenmäher keine Hecken beschneiden kann. Genauso hat die Sexualität eine besondere Bestimmung. Aber weil der Geschlechtstrieb so stark ist, wird diese Bestimmung sehr oft übertreten und richtet viel Schaden an. - Weil nicht Gottes, des Schöpfers, Willen entsprechend gehandelt wurde.
Um den Standpunkt der Bibel bezüglich der Sexualität zu verstehen, müssen wir auf den Unterschied zwischen Liebe und Begierde eingehen. Liebe verehrt, schätzt und sucht das Beste für den Geliebten. Sie richtet sich an eine andere Person. Sie ist selbstlos, aufopfernd und nicht zu trennen von Selbstaufgabe. Begierde sucht dagegen ein Objekt, das geeignet ist, die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen. Sie fokussiert sich nach innen, auf sich, ist total egoistisch und lehnt Selbstaufgabe ab.
Liebe und Begierde sind Gegenteile. Sie treten in direkten Konflikt miteinander. Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist ob unsere sexuellen Beziehungen ein Ausdruck von Liebe oder Begierde sind: „Ich möchte dich ehren und wertschätzen, indem ich mich dir hingebe“, oder „ich möchte dich als ein Werkzeug zur Erfüllung meiner Bedürfnisse für einen Orgasmus benutzen und von dir nehmen.“ Wenn Gott Sexualität als einen Ausdruck von Liebe geschaffen hat, dann ist es eine zerstörerische Lüge, Begierde als Liebe zu bezeichnen.
Ehe ist ein Geheimnis, das durch das “eins werden“ der Partner dokumentiert wird.. Ehe garantiert Liebe nicht, aber wenn sie als eine ernste, lebenslange Verbindung ehrlich und treu genutzt wird, hilft sie sicherlich zwischen Liebe und Begierde zu unterscheiden. Genauso wie man mit einem bestimmten Papier Säure feststellen kann, kann man durch Ehe die Bereitschaft zu Selbstaufgabe testen. Wie wissen wir, dass wir jemanden wirklich genug lieben, um mit ihm intim zu werden? Während der Eheschließung wird gefragt, ob man willig ist, sich dem anderen sein ganzes Leben lang zu verpflichten.
Ehe ist auch eine Sicherheit. Wir sind alle zerbrechlich und fehlbar. Wie können wir sicher und vertraut die Liebe unseres Partners annehmen, wenn wir uns unserer Fehler und Schwächen bewusst sind? Wieder ist die Antwort Selbstaufgabe. Wenn Selbstaufgabe abwesend ist, ist Liebe nicht echt und Sex ist nur auf einen körperlichen Orgasmus reduziert, für den man nicht unbedingt zwei Leute braucht.
Begierde ist mächtig und verführerisch, aber sie ist auch total egoistisch und das Gegenteil von Liebe. Wenn wir Begierde in unserem Leben fördern, werden wir unausweichlich in Isolation, Vereinsamung, Unsicherheit und Leere gezogen. Was bleibt uns wenn der Orgasmus langweilig und unbefriedigend wird außer Schmerz und Einsamkeit?
Liebe mit Selbstaufgabe ist sicherlich sehr schwierige und harte Arbeit. Sie fordert Ehre, Respekt, Bereitschaft zur Vergebung und Aufopferung. Trotzdem ist sie die Straße, die aus der Einsamkeit, Verdächtigung und Niedergeschlagenheit führt, die unsere Kultur plagen. Wenn wir Liebe durch Begierde ersetzen, enden wir mit einem bedeutungslosen Gefühl, das irgendwann seine Neuheit verliert und niemals mehr als nur den Körper befriedigen kann.
Gottes Plan für uns ist, frei zu werden von der Macht und Versklavung der Begierde und Männer und Frauen der echten Liebe zu werden. Jeder fällt von Gott ab, wenn er mit jedem schläft und schlechte Gedanken hegt. Trotzdem bietet uns Gott die Vergebung an, die wir brauchen um eine tiefe persönliche Beziehung zu ihm aufzubauen. Die Liebe, die wir in unserer Beziehung zu Gott erleben, wirkt sich auch auf die Beziehungen untereinander aus. Unsere Wahl besteht darin, auf Gottes Angebot zu antworten und ein Leben in der Liebe zu leben, zu dem uns Gottes Liebe befähigt oder ihn abzulehnen und es selbst zu versuchen.
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